De la terre à la terre
Lucas Dubuis
Die Bilder von Lucas Dubuis durchleuchten unser Verhältnis zur Darstellung von Leben und Tod: Sie hinterfragen den Pragmatismus im Umgang mit Verstorbenen in unserer Gesellschaft und die symbolische Bedeutung von Bestattungsritualen im Kontext eines streng katholischen Dorfes. Für sein Werk, das in einer Publikation erschienen ist, hat der Fotograf mehrere Monate lang Dominique Theurillat, einen Bauern und Bestatter in Les Breuleux im Schweizer Jura, begleitet. Der Bildkorpus, der zum ersten Mal öffentlich präsentiert wird, zeigt den Alltag eines Mannes, der seine Zeit zwischen seinen Aufgaben auf dem Hof der Familie und der Betreuung der Verstorbenen der Region aufteilt.
Der Fotograf verschafft so einen parallelen Einblick in die Welt des Bauernhofs und jene der Leichenhalle, die Welt der Lebenden und jene der Toten, zwei Universen, die zugleich gegensätzlich, aber auch ähnlich sind und sich ergänzen. Eine Metapher des menschlichen Daseins, bei dem die Wärme des Stalls und die sterile Kälte einer neonbeleuchteten Leichenhalle nicht weit auseinanderliegen. De la terre à la terre nimmt auch Bezug auf den Vers aus dem Buch Genesis, in dem die ungehorsame Menschheit mit Arbeit und dem Tod bestraft wird: « Im Schweisse deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zur Erde, denn von ihr bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staube wirst du zurückkehren. »
Herstellungsjahr: 2019-2023