L’agriculture comme écriture
Nina Ferrer-Gleize
Vier Jahre lang interessierte sich Nina Ferrer-Gleize für den Bauernhof in Mirabel, der seit 1920 in Familienbesitz ist und 1993 von ihrem Onkel übernommen wurde. Die Fotografin hat den Alltag auf dem 22 Hektar grossen Hof in der Ardèche beobachtet und die fotografischen, malerischen und literarischen Darstellungen des bäuerlichen Lebens aus dem 19. und 20. Jahrhundert studiert. In mehreren Jahreszeiten besucht die Künstlerin den Hof und dokumentiert das Leben und die Arbeit ihres Onkels.
Dieser wird Komplize dieser künstlerischen Arbeit. Sie begleitet ihn in seinem Alltag, fotografiert ihn und stattet ihn mit einem Navigationsgerät aus, das jeden Tag seine Wege und seine Präsenz auf seinem Land aufzeichnet. So wird durch eine weitere Metapher der von ihm tagtäglich zurückgelegte Weg in Form einer Linie, die an Hieroglyphen erinnert, festgehalten. Wie ein Wurzelstock entfaltet sich das Werk der Künstlerin inmitten dieser heterogenen, vertrauten, theoretischen oder realen Objekte, die sie einander näherbringt und in einen Dialog setzt. Der Dialog, den sie aufbaut – wie jener, den sie mit ihrem Onkel unterhält – zeichnet so die Mechanismen der innerfamiliären Weitergabe nach und erinnert an eine jahrhundertealte Übermittlung.
Herstellungsjahr: 2016-2023
In Zusammenarbeit mit: GwinZegal