Reaching for Dawn
Elliott Verdier
Die Fotoserie Reaching for Dawn ist ein Versuch, das Schweigen zu brechen, das über dem blutigen Krieg liegt, den Liberia von 1989 bis 2003 durchlebte. Zwei Jahre lang bereiste der Künstler mit seiner Grossformatkamera das ganze Land, von den Diamantenminen in Gbarpolu über das endlose Elendsviertel von Westpoint bis zum Fischerhafen von Harper, um die unsichtbaren Spuren dieser Tragödie, die das Land und seine Bewohnerinnen und Bewohner noch heute erschüttert, sichtbar zu machen. Sein dokumentarisches Werk besteht aus finsteren und verlassenen Landschaften in Schwarzweiss und aus farbigen Porträts, die den Menschen vor Ort eine Stimme verleihen. Diese beiden Bildsequenzen werden begleitet von Tonaufnahmen mit Aussagen von Opfern und Peinigern, die über ihr jeweiliges Schicksal berichten. Mit den Bildern soll die Grauzone angeprangert werden, in die das Land immer noch abgeschoben wird, und aufgezeigt werden, wie wichtig es ist, dass diese Katastrophe ans Licht kommt, um einen kollektiven Wiedergutmachungsprozess in Gang zu setzen.
Herstellungsjahr: 2019