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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Hochwasser, Sturm, Orkan,
Myriam Ziehli

Das Photoforum Pasquart bietet für diese Ausgabe der Fototage unter dem Titel Flood der Künstlerin Myriam Ziehli, die von den historisch wiederkehrenden Motiven von Sintflut und Katastrophe ausgeht, eine Carte Blanche an.

«Dies geht von einer sehr einfachen Intuition aus; die Konservierung in der zoologischen Struktur ist nicht ohne die Erinnerung an zwei biblische Parabeln: die von der Arche Noah und davor der Genesis. Tatsächlich stellt der Zoo eine geschlossene Konservierungsstruktur dar und bildet damit eine Form der Arche. Die Dringlichkeit der apokalyptischen Situation in der Parabel erweckt Verbindungen mit aktuellen ökologischen Problemen, einschliesslich des besorgniserregenden Verlusts der biologischen Vielfalt, der durch das sechste große Massenaussterben gekennzeichnet ist. Noahs patriarchalische und hierarchische Autorität über die von ihm ausgewählten und ‚geretteten’ Tiere erinnert an die westliche Frechheit, einerseits die Priorisierung der Schutzmassnahmen zu bestimmen, andererseits festzulegen, wie Tiere als Repräsentanten ihrer Spezies in zoologischen Parks definiert werden.

Schliesslich findet sich in bereits am Anfang der Bibel, in Genesis 1.26, eine Beschreibung der ‚naturalistischen’ Wahrnehmung (nach den vier von Philippe Descola definierten Ontologien), die die umgebende Welt (Umwelt) vom Menschen trennt: ‚Und Gott sprach: Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!’

Würden uns diese heute absurd erscheinenden Visionen von der Natur unter der Herrschaft des Menschen erlauben, unser kulturell aufgebautes – und tief verwurzeltes – Selbstverständnis der ‚Souveränität über die Natur’ zu hinterfragen?»

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