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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

La Horde
Maria Trofimova

Menschenleere Ebenen, in Nebel getauchte Landschaften und verlassene Behausungen als einzige menschliche Spuren… Maria Trofimova liefert eine einschlägige Bildwelt und taucht uns in ein postapokalyptisches Klima, das uns an Filme aus dem Genre oder an Videogames erinnert. Mit ihrer 2007 realisierten Bildserie “La Horde” (Die Meute) präsentiert sie uns die Vision einer Welt, in der einzig die Hunde überlebt haben. Ihre Silhouetten heben sich wie Geister vom aufscheinenden Licht ab. Gelenkt von ihren Bildkompositionen gleitet unser Blick von Naturpanoramen ohne klar umrissenen Horizont und mit kaum wahrnehmbaren Bildelementen, die an Traumbilder erinnern, über in deutlichere Ansichten dieser mysteriösen Protagonisten. Maria Trofimova scheint den Tieren auf ihren unkoordinierten Gängen von einer Ruine zur anderen zu folgen, die Hunde scheinen die verlassenen Behausungen in Besitz zu nehmen. Die Serie bekommt dadurch etwas Zusammenhängendes, Umfassendes.

Die Hundemeute wird gleichzeitig zum Subjekt und Richtwinkel des Blicks der Fotografin, als möchte die Meute uns eine andere, eine von ihr selbst gewählte und geschaffene Wirklichkeit zeigen. Mit “La Horde” hat die Fotografin die Grundlagen gelegt für eine allgemeiner ausgerichtete Arbeit, welche es ihr ermöglicht, die fragilen Grenzen der Fotografie zwischen Fiktion und Realität auszuloten, zwischen, wie sie sagt, “irrtümlicher Dokumentation und unbeabsichtigter Fiktion”. Was sie daran interessiert: Fährten zu verwischen, keine zeitlich-räumlichen Ansatzpunkte zu liefern. Sie bringt die Betrachterin, den Betrachter dazu, den Weg “gegen den Strich” zu gehen und konfrontiert sie, ihn mit der eigenen Phantasie oder den eigenen Träumen. Das letzte Wort in den Bildern, in der Geschichte hat somit die Betrachterin, der Betrachter. (Marie DuPasquier)

Herstellungsjahr : 2007

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