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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Lieux d’énergie
Luca Zanier

Mit seiner Serie “Lieux d’énergie” hat sich Luca Zanier an für die Öffentlichkeit nur schwer zugängliche Orte vorgewagt: in die verborgene Welt der Atom- und Wasserkraftwerke und die Lager für Energierohstoffe. Gebäude, die sich gewöhnlich ausserhalb von besiedelten Gebieten befinden, oft unter der Erde liegen und kaum sichtbar sind. Dennoch, unsere Gesellschaft ist in ausserordentlichem Masse auf diese Energie angewiesen, die jeden Tag für die Befriedigung unserer Bedürfnisse gewonnen wird. Diese Orte sind zwar vom Menschen geschaffen, es haftet ihnen aber etwas Unmenschliches und Kaltes an. Nach einer Katastrophe wie der von Tschernobyl können wir diese Kraftwerke nicht mehr einfach als Errungenschaft des wissenschaftlichen Fortschritts betrachten. Ganz im Gegenteil: Wir fürchten sie – und sind gleichzeitig doch von ihnen abhängig.

Eben diese Doppelgesichtigkeit ist es, die Luca Zanier interessiert. Sein Ziel ist es nicht, uns eine möglichst präzise Dokumentation dieser Orte vorzulegen, sondern er möchte uns anhand seines fotografischen Schaffens vielmehr auf besagte Dualität aufmerksam machen. Der Künstler zeigt eine Serie von Bildern, die stark an Science-Fiction erinnern. Die Farben und Lichter der Orte erwecken einen Eindruck von Künstlichkeit. Die Dimensionen der Installationen vermitteln zudem einen gewissen, dem Menschen eigenen Grössenwahn, der gleichzeitig fasziniert, aber auch Angst einflösst. Befinden wir uns in einer Phantasiewelt oder in der Wirklichkeit? Diese Frage könnte dem Betrachter von “Lieux d’énergie” unwillkürlich durch den Kopf gehen. (Antoine Tille)

Herstellungsjahr: 2008-2010

headphone Luca Zanier

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