Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualiseren Sie auf Edge, Chrome, Firefox.
Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Landmarks
Dana Popa

Alf Kebbell ist sehbehindert. Regelmässig, und das seit 24 Jahren, legt er in den Strassen von Elephant & Castle, Teil eines Stadtbezirks im Süden von London, den gleichen Weg zurück. Normalerweise würde er sich zur Orientierung eines Blindenstocks bedienen, diese Gegend aber ist ihm mittlerweile so vertraut, dass er diesen gar nicht mehr braucht.
Dank gewissen Orientierungspunkten (landmarks), die er in all den Jahren für sich zu nutzen gelernt hat, findet er sich zurecht. Dana Popa begleitet Alf Kebbell auf einer seiner täglichen Routen und präsentiert uns in ihrer Serie “Landmarks” eine Verbildlichung dieser Stellen, die es Alf ermöglichen, kraft seines Tast- und Gehörsinns seinen Weg in der grossen Stadt zu finden. Eine höhere Lichtintensität, ein Loch im Gehsteig oder ein Zaun sind Zeichen, die wir mit unseren Augen nicht wahrnehmen und die unseren Sinnen oft entgehen, mithilfe derer der aufmerksame Spaziergänger aber Bezüge herstellen kann. Ohne sie wäre Alf verloren.

Dana Popas Bilder präsentieren uns diese Orte genau in jenem Augenblick, in dem Alf sie passiert. Den schreitenden Protagonisten zeigt uns die Künstlerin nie, vielmehr erfasst sie die jeweiligen Orientierungshilfen, indem sie diese aus ihrer Alltagswirklichkeit – der Menschenmenge und dem Verkehr – herausnimmt, und uns so ihren Zauber offenbart und ihren Wert hervorhebt. Da unsere Welt vom Sehvermögen bestimmt ist, lädt sie uns ein, dieses Viertel von London anders zu erleben: Wir folgen einer Art emotionalem Parcours, wo die Details, die uns normalerweise entgehen, in den Fokus gerückt werden. (Laura Sánchez Serrano)

Herstellungsjahr: 2006

headphone Dana Popa

+ Lesen Sie mehr- Afficher moins