Salaryman
Pawel Jaszczuk
Gleicher Anzug, gleiche Krawatte, gleicher Koffer. Hunderttausende Individuen. Erwischen den mit japanischen Büroangestellten (salarymen) überfüllten Zug um 8 Uhr in der Früh. Kommen in ihr Büro, in einem der schicken Gebäude im Stadtzentrum von Tokyo. Sitzen an ihrem Bürotisch, teilen ihre Ideen mit niemandem, stellen die Ansichten ihres Chefs nie infrage. Langweilige Jobs – ohne Zweifel. Das Leben des Salaryman dreht sich ausschliesslich um seine Arbeit im Büro. Niemand hinterfragt das System – das System sorgt für alle. Will ein dir übergeordneter Kollege (sen pai) nach der Arbeit trinken gehen, gehst du mit. Sich mit Kollegen und Kunden bis in alle Nacht in Freiluftbars in Shimbashi herumtreiben. Karaoke in Shinjuku, Zigaretten, Sake oder Shochu überall. Es ist bereits Mitternacht und der Salaryman denkt nicht einmal an den letzten Zug. Erschöpft, sturzbetrunken – Zusammenbruch nach einer durchzechten Nacht. Einige von ihnen schaffen es noch zu einem Kapselhotel, vorausgesetzt, sie kennen eines, andere zu einem Taxi und wieder andere versuchen einfach, es sich so bequem wie möglich zu machen, dort wo sie gerade hinfallen.
Herstellungsjahr: 2008-2009