As Far As I Could Get
John Divola
Ein Mann – man sieht ihn nur von hinten – rennt so schnell und so weit er nur kann. Entlang eines Weges, der sich am fernen Horizont verliert – verdeckt, unbekannt, er geht ständig an die Grenzen, seine Grenzen, und darüber hinaus. In seinen Fotos zeigt John Divola Momentaufnahmen, die durch das bildliche Festhalten etwas Dauerhaftes bekommen und in ein Raum-Zeit-Gefäss überführt werden. Weniger allgemein betrachtet: Der Fotograf hat die Bilder realisiert, als er sich seinem 50. Lebensjahr näherte, in einem Alter also, in dem das Leben nicht mehr unendlich und unverrückbar erscheint. In seinem Werk läuft insgeheim auch immer die Sterblichkeit mit; er bewegt sich gleichsam hinter dem «point of no return», dort, wo es keine Wahlmöglichkeiten mehr gibt; er kann nur noch in eine Richtung gehen: vorwärts.
Herstellungsjahr: 2009–2010