Büfe / K(i)öşk
Mikail Koçak
Zwischen Tradition und Moderne hinterfragt der Künstler Mikail Koçak rastlos das Fortbestehen von kulturellem Erbe wie auch multiple Identitäten, die aus dem Exil entstanden sind. Das Ergebnis seiner Bemühungen zur Rückeroberung dieses Erbes sind Installationen, die narrative Möglichkeiten wecken und Verbindungen zwischen seinen beiden Kulturen, der östlichen und der westlichen, knüpfen. Der «Kiosk», der ursprünglich aus dem Mittleren Osten stammt und im 17. Jahrhundert in den Westen gebracht wurde, ist ein dem Vergnügen gewidmetes Architekturelement. Es handelt sich um ein Belvedere oder einen kleinen Gartenpavillion, der auf mehreren Seiten geöffnet und überdacht ist. Sein Name ist aus dem Persischen Kūšk (Palast) und dem Türkischen Köşk (Pavillon oder Schloss) abgeleitet, seine Verwendung hat sich jedoch im Laufe der Zeit häufig gewandelt. Mikail Koçak bedient sich für seine Ausstellung im Kunstraum Juraplatz mit Interesse dieses formbaren Wortes in seiner Muttersprache (Türkisch) und seiner Nationalsprache (Französisch). Durch die Überlagerung der Ufer des Bosporus und der Strassen von Biel, von zwei Kontinenten und zwei Kulturen durch Fiktionen, möchte der Künstler einen Chamäleon-Ort schaffen.
Herstellungsjahr: 2022