ES WARD/ES WIRD
Andrea Good
Die Zeit einfangen oder die Langsamkeit festhalten und die Bewegung als einen Hauch erscheinen lassen. Andrea Good macht die Zeit sichtbar. Dafür braucht sie keine konventionelle Kamera: Sie baut sich den Fotoapparat vor Ort, eine Camera obscura. Eine Kirche, Verwaltungs- und Bankenbüros, Container, Hotelzimmer oder Industriegebäude – Andrea Good verwandelt diese Räume in Lochkameras und greift auf das Urprinzip der Fotografie zurück. Dafür werden die Räume lichtdicht abgeklebt. Auf der einen Seite drängt der Lichtstrahl in den Raum und projiziert das Bild auf dem Kopf und spiegelverkehrt auf die gegenüberliegende Wand, die mit Fotopapier bedeckt wird. Alles Beständige wird festgehalten, was sich bewegt, wird unkenntlich. Die Schärfe des Bildes hängt von der Bewegung, dem Abstand zum Loch und von der Grösse des Lochs ab. Doch der Faktor Zeit zählt nicht nur beim Entstehungsprozess der Fotografie von Andrea Good.
Herstellungsjahr: 2011