Gina
Stefania Malorgio
Gina ist ein fotografisches Essay, das von der Beziehung seiner Schöpferin, Stefania Malorgio, zu ihrer Mutter handelt. Ich habe die Arbeit auf Grund der Ambiguität, die uns verbindet realisiert, so die Künstlerin. Drei Jahre lang, hat sie regelmäßig ihre Mutter während der Verrichtung ihrer täglichen Aktivitäten fotografiert, parallel dazu verfasste sie eine schriftliche Arbeit. Das Resultat ist ein Repertoire an bedeutenden Situationen, die den Schein erwecken, als seien sie einem Storyboard entsprungen. Man sieht Gina, wie sie mit dem Rasenmäher zu Gange ist, in Gedanken versunken vor dem Steuer sitzt, bei Sonnenuntergang ihre Pflanzen in ihrem Garten in einer vorstädtischen Wohngegend gießt, ihrer Tochter im Bad die Haare kämmt, die Familienmitglieder mit einem gewissen Wohlwollen beobachtet etc.
Ohne oberflächlich zu sein, hat die künstlerische Haltung von Stefania Malorgio einen persönlichen, zugänglichen und ehrlichen Charakter. Malorgio gelingt es, eine komplexe und individuelle Geschichte visuell wiederzugeben und ihr eine Universalität zu verleihen, die intellektuell überzeugt.
Daniel Müller