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Lisa Roehrich
Lisa Roehrich befasst sich mit minoritären oder stigmatisierten Gesellschaftsgruppen und mit der Art und Weise, wie sich die Individuen, aus welchen sich diese Gruppen zusammensetzen, selbst darstellen. In ihren ersten Arbeiten setzte sie sich mit Skinheads, mit Zigeunern und auch mit Models auseinander und unterzog dabei die Stereotypen, über welche diese Gruppen normalerweise definiert werden, einer näheren Prüfung. Mit der Absicht, die künstlerische Aussage weiterzuentwickeln und sich vom subjektiv-dokumentarischen Ansatz der Anfänge zu entfernen, entscheidet sich die Künstlerin 2008 dafür, Videos einzusetzen und ihre Sujets nach Art der «Screen Tests» von Andy Warhol zu filmen. Anders als ihr berühmter Vorgänger, der mit den Filmporträts seine Faszination für Berühmtheiten ausdrückte, wendet sie das Verfahren mit unbekannten oder besser: nicht-berühmten Personen an. Erstaunt über das Bild, das junge Leute abgeben und ihre Art, sich in der Gesellschaft darzustellen, richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf die Jugendlichen, konkret auf solche, die sich regelmässig vor Einkaufsflächen in «ihrer» Stadt treffen.
Herstellungsjahr: 2011