Days have Numbers
Michael Fent
Michael Fent thematisiert in der Serie «Days have Numbers» die Vergänglichkeit, den Tod. Dafür porträtierte der Fotograf drei Personen. Einen Hauch ihrer Lebensgeschichte erzählen die von den Porträtierten dazugelegten persönlichen Gegenstände, ohne jedoch zu viel zu verraten. Peter ist ein vom Leben gezeichneter Mann. Die Fotografie seines Vaters ist das einzige Zeugnis seiner Vergangenheit und lässt vermuten, dass er keine Familie hat. Einsam wartet er auf den Tod. Jonas ist ein junger Theologiestudent im Priesterseminar und reflektiert in einem Essay den Tod. Ihn beschäftigt die Frage des Danach. Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Und schliesslich Matthias. Als er 15 Jahre alt war, starb sein Vater an Krebs. Vier Jahre später kam die Mutter bei einem Unfall ums Leben. Die Geburts- und Todestage seiner Eltern notierte Matthias auf einem Notizpapier. Der Tod zeichnet sich in unserem Alltag in verschiedenen Facetten ab, im Alterungsprozess, als metaphysische Dimension oder als persönliche Tragödie. Neben den Porträts und Objektfotografien runden Landschaftsbilder jede Einheit ab. Diese melancholischen Aufnahmen abgestorbener Bäume im Morgengrauen verstärken die Dramatik des Themas und spiegeln die Empfindungen der Männer wieder und erzeugen eine schwermütige und postapokalyptische Atmosphäre. In der Auseinandersetzung mit dem Tod schwankt Michael Fent von der Poesie und Abstraktion zur Dokumentation. Einerseits zeigt er Menschen, die auf unterschiedliche Weisen mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit umgehen. Sie sehnen sich nach dem Tod, sehen ihn als Erlösung oder als Teil eines grösseren Ganzen oder akzeptieren ihn als Begleiter im Leben. Andererseits vermittelt er poetisch die Endlichkeit des Lebens durch die Naturbilder. (Marina Porobic)
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