Giulia
Franca Pedrazzetti
Zwischen Dezember 2005 und August 2006 begleitete ich Giulia. Es ist die Zeit, in der sie ihre Krankheit bekämpft: Brustkrebs.
Im Fokus steht weniger die Darstellung der Krankheit, sondern der Verlust von Weiblichkeit. Was macht eigentlich diese Weiblichkeit aus? Da steckt eine Angst dahinter, nicht mehr Frau zu sein; nicht mehr als Frau wahrgenommen zu werden. Das sind Urängste, die in uns stecken und die in der heutigen Zeit noch verstärkt werden, durch unerreichbare Idealbilder aus dem Showbusiness und der Werbung.
Symbolisch stehen bei Giulia die Haare als Akt einer neuen Wahrnehmung ihrer Weiblichkeit. Wie diese verloren gegangene Feinheit, Weichheit und Weiblichkeit wieder kommt, ist daher nicht nur ein äusserlicher Prozess, sondern auch ein innerlicher.