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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

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Anna Katharina Scheidegger

Foto- und Klanginstallation, bestehend aus fünf Panoramabildern von je 38 x 450 cm, die mit einer Lochkamera angefertigt wurden.

Auf den Bildern von Anna Katharina Scheidegger sind stillgelegte Fabriken und verlassene Wohngebiete mit blinden Fenstern und vermauerten Türen zu sehen. Die Bildästhetik versucht, ein Gefühl von Verlassenheit, vermischt mit organischer Schönheit zu vermitteln. Die Arbeit hinterfragt mit der filmischen Bildführung, die der Lochkamera (die ja ein kontinuierlich bewegtes Bild aufnimmt) eigen ist, die Aufhebung und Verwandlung der Zeit.

Übrigens stammen sämtliche Töne der Musikkomposition aus ein und derselben Klangquelle. Die Sängerin Eugénie Levèbre singt in einer Partitur mit, die aus musikalischen Phrasen und Einwürfen besteht, die in einer stillgelegten Fabrik aufgenommen worden ist. Die akustische Untermalung, die a priori als störend wahrgenommen wird, wird zu einem organischen Element der Komposition. Für die Aufnahme wurde kein technischer Schnickschnack wie etwa Filter, Veränderung der Laufgeschwindigkeit oder Modulierung der Frequenz eingesetzt – hier geht es um «reine», konkrete Musik.

Die Herausforderung bestand darin, gleichzeitig das fotografische Universum von Anna Katharina Scheidegger zu durchmessen und einen anderen, neuen Zugang zum Werk zu finden.

Sidney Corbett

Die Komposition wird in desynchronisierter Stereophonie wiedergegeben und wird begleitet von einem Buch, welches die fremdartige Schönheit der (un-)bewohnten Stätten, die aus der Zerstörung herausgewachsen ist, dokumentiert.

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