Der Dacia: ein multifunktionales Auto, das (fast) alles kann…
Yves Leresche
Wer Rumänien besucht, wird früher oder später auf den Dacia stossen. Beim Dacia handelt es sich um die lokal adaptierte Version des alten Renault 12. Der Dacia lief, nachdem Frankreich eine Renault-Lizenz an Nicolae Ceaucescu verkauft hatte, erstmals 1969 vom Werkband der Firma Mioveni bei Pitesti. Bis zum heutigen Tag sind 2’300’000 Stück produziert worden.
Das Auto wird zu einem bescheidenen Preis verkauft (circa 4000 Euros) und ist deshalb unter allen Modellen, die es in Rumänien zu kaufen gibt, das erschwinglichste. Es kann auch von Personen, die alles andere als reich sind, erstanden werden. Obwohl mindestens 50% sämtlicher Immatrikulationen in Rumänien auf einen Dacia ausgestellt werden, wird die Produktion demnächst eingestellt.
Den Dacia gibt es in verschiedenen Modellen und Varianten: als Limousine, als Kombi, als Geschäftstransporter oder als Pickup; er fühlt sich sowohl im Stadtverkehr als auch über Land wohl, man kann ihn spontan zum Picknickauto oder zum Taxi umfunktionieren. Technikverwöhnte Westler werden die Mundwinkel verächtlich nach unten ziehen und sagen, das Auto sei derart miserabel gebaut, dass jedes Modell ein Unikat sei, das von Panne zu Panne holpere. Diese Kostverächter machen ihre Rechnung aber ohne die «Besitzerwirte» der Dacias: Es kommt häufig vor, dass man sich untereinander organisiert und einem Daciafreund, der mit einem defekten Teil am Strassenrand steht, aus der Patsche respektive aus der Panne hilft.