I was here
Nicolas Denis
Ein Strommast in einer Wüste, die von einer Strasse durchschnitten wird; ein Autofriedhof, der sich im pflanzlichen Dickicht verliert; Holzstapel, die von einem unwirklichen Nebel ummantelt sind: In seinen Arbeiten entzieht Nicolas Denis der Landschaft ihren Rückhalt – die Welt als solche – und formt sie zum Bild um.
Man sieht, was man sieht, was tatsächlich da ist, und trotzdem werden aus den Bildern visuelle Rätsel. Die Fotos von Nicolas Denis könnten geradeso gut aus einem Hochglanz-Geographiemagazin stammen. Plastische Motive treten hinter Linien zurück, hinter eine Sequenz von geometrischen Ebenen – man spürt einen direkten Bezug zu seinen ersten Panorama-Fotocollagen.
Die Landschaften mögen noch so künstlich – die Landschaft ist schliesslich und endlich eine Erfindung – wirken: Immer spricht aus ihnen auch die Leidenschaft, die Nicolas Denis den Landstrichen, die er durchquert, entgegenbringt. Der Mythos des Reisenden aus dem 18. Jahrhundert ist allgegenwärtig: Indem der Fotograf die narrative Virtualität der Landschaften ausleuchtet und sie in ihrem herkömmlichen Zustand festhält, ermöglicht er überraschende Einblicke in versteckte Winkel dieser Welt.
+ Lesen Sie mehr- Afficher moinsFlorence Grivel, Kunsthistorikerin
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