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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Saraha
Garance Finger

Im Arabischen heisst «Wahrheit» Saraha.

Als ich auf der höchsten Düne stehend die Augen schloss, spürte ich den Augenblick, der sich verflüchtigte, noch im gleichen Moment, in dem ich ihn lebte. Ich spürte, wie mir die Unendlichkeit durch die Finger glitt: die Gegenwart ist nicht mehr greifbar, wird Vergangenheit, wie eine Kippe, die sich in Rauch auflöst. Die Stärke der Erinnerung ist es, sagt man, zu vergessen.

Und wenn man von der Stille der Wüste spricht, ist das wie wenn man am ohrenbetäubenden Lärm vorbeiginge, der uns innerlich bewegt. Die Stille gibt es nicht. Den Augenblick auch nicht. Beide verlieren und vermischen sich in einem Ganzen. Die Ewigkeit zerbröckelt und das Negativ, das meine aufgerissen Pupillen von dieser wahrnehmen, definiert sich wie die Spur einer bereits vollendeten Gegenwart.

Garance Finger

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