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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Notes sur «La mer de la fertilité»
David Gagnebin-de Bons

Fasziniert von der Wahrnehmungsperspektive, die Yukio Mishimas dem Leser im Rahmen seiner eponymen Tetralogie «Das Meer der Fruchtbarkeit» vorschlägt, habe ich mich entschieden, bestimmte Eindrücke, die sich bei der Lektüre einstellten, fotografisch zu protokollieren.

Er geht hier sowohl vom Phänomen des Vorstellungsvermögens wie auch von jenem der Abwesenheit aus. Letzteres wird dabei unter zwei verschiedene Aspekten beleuchtet: Einerseits als abwesender Zustand von demjenigen, der «ins Leere» blickt – ein Zustand, der befähigt, an nichts zu denken und für alles offen zu sein, und anderseits als das Bild, in dem das Subjekt fehlt, da sich dieses ausserhalb des Bildes befindet, da wo der Blick der fotografierten Person hinzielt. So provoziert das Bild für den Betrachter einen gleitenden Übergang von dem, was er sieht, zu dem, was er gerne sehen möchte; von der Beweisführung des Betrachtens zur Fantasievorstellung des Subjekts bis hin zur Frustration, nichts zu sehen.

Mit den Bildern konfrontiert, sieht sich der Betrachter in einer ähnlichen Rolle wie der Leser, dem es nur mit Hilfe eines vom Schriftsteller sich unterscheidenden Erzählers gelingt, sich etwas vorzustellen, was ihn berührt. Es ist diese Tatsache, die Vorstellungsvermögen überhaupt erst generiert.

David Gagnebin-de Bons

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