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Journées photographiques de Bienne, 3.–26.5.2024

Die Vier Hoeke
Mikhael Subotzky

Hoeke-Mikhael Subotzky stammt aus Kapstadt, der spektakulären südafrikanischen Stadt, die an der südlichsten Spitze des afrikanischen Kontinents liegt. Der 25 jährige Fotograf konnte bereits internationale Erfolge mit seinen Bildern feiern. Seine in Biel gezeigte Serie, «Die Vier Hoecke» (Die vier Ecken) ist eine Langzeitstudie von südafrikanischen Gefängnissen.

Diese Arbeit ist nicht nur in fotografischer Hinsicht aussergewöhnlich. In den südafrikanischen Gefängnissen sitzen mehrheitlich nicht-weisse Männer, Gangs kontrollieren die Welt innerhalb der hohen Mauern und die Gewaltbereitschaft ist hoch. Dass Subotzky sich dieser Welt freiwillig aussetzte, ja, dass er überhaupt Zugang zu dieser Welt erhielt und in ihr als Weisser willkommen geheissen wurde, grenzt allein schon an ein Wunder.

Die Vorurteile unter den verschiedenen Rassen und Ethnien Südafrikas sind auch 13 Jahre nach Ende der Apartheid nicht vollständig ausradiert. Zudem interessieren sich immer noch herzlich wenig Weisse für das Schicksal der Farbigen (coloureds) und Schwarzen. Und vor allem, was irgendwie mit Gewalt und Kriminalität zu tun hat, halten sich je die meisten fern.

Mikhael Subotzky tut das Gegenteil. Er stürzt sich mittendrin. Es ist eben genau der Kern der Gewalt, deren Anfang, der Ursprung, die ihn so brennend interessieren und die er mit seiner Kamera einfangen will. Sein Blick auf das Phänomen von Gewalt und Kriminalität ist frei von Moral und Vorurteilen. Für ein Land, in dem täglich rund 50 Menschen ermordet werden, das zu den gewalttätigsten der Welt gehört und wo die Gewalt eine paranoide Gesellschaft geschaffen hat, ist ein solcher Blick von enormer Wichtigkeit.

Cristina Karrer
Die Ausstellung ist ein Beitrag der Neue Zürcher Zeitung, Dossier Spezial

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