We will never be so close again
Jules Spinatsch
In New York, Zürich und Paris fuhr er mit dem Auto auf mehrspurigen Strassen von Ampel zu Ampel. In den wenigen Sekunden, in der die Fahrzeuge still standen, fotografierte er die Leute in den Autos neben ihm. Dabei beobachtete er mit der Kamera die Personen, ihr oft abwesender, auf etwas ausserhalb des Bildrahmens gerichteter Blick.
Der Rhythmus der Verkehrssignale schafft und beseitigt einmalige Begegnungen und Einblicke in viele, kleine, in der Stadt herumfahrende Wohnzimmer mit Gesichtern hinter getöntem Glas. Die kurze, von der Ampel aufgezwungene Pause im Auto wird zu einem intimen Moment im öffentlichen Raum.
3 Serien:
1. New York 1997, 70/105 cm, C-Prints auf Alu
2. Paris 1998, 90/135 cm, C-Prints auf Alu
3. Zürich 1998, 40/60 cm, C-Prints auf Alu
Von der 2. zur 3. Serie findet ein radikaler Wechsel der Position des Fotografen statt. Während die New York- und die Paris-Serien aus der Position des leicht distanzierten Beobachtens aufgenommen sind, hat er die Autofahrer in Zürich bei Nacht mit Blitz und Teleobjektiv fotografiert. Die Position ist nun die des agressiven Paparazzi. Ziel des Wechsels ist die Thematisierung des Mediums, der Kamera.