Ein paar Fotoromane
Jérémie Gindre
Jérémie Gindre dreht den Alltag gern ins Spektakuläre. Er bedient sich dabei bewährter Mittel wie der Manipulation der Wirklichkeit oder der Fiktionalisierung. Fasziniert von den unerschöpflichen Möglichkeiten, welche Fabelgeschichten bieten, versucht er Personen, Handlungen und Situationen zu kreieren. Ganz ähnlich wie in einem Film erfindet er ein Universum, in dem der Charme der Unvernunft, die Ironie des Schicksals und die unangefochtene Fantasie des Banalen regieren. Die Machart seiner Inszenierungen und Ränkespiele kann dabei aufgeschlüsselt werden.
Er versucht, den Kern, das Stereotype aus einer Situation herauszuarbeiten, indem er sie in mehreren Varianten präsentiert. Dadurch werden Formen miteinander verschränkt, die kulturell normalerweise weit auseinander liegen. Über die Parodie hinausgehend, setzt Jérémie Gindre das Medium in seinen Foto-Romanen entgegen seinem urspünglichen Verwendungszweck ein, indem er sich seinen Sujets und Geschichten heimlich nähert und sich gleichzeitig von ihnen, wieder heimlich, entfernt. Ob absurd oder ironisch, seine fotografierten Geschichten weisen nie wirklich einen verlässlichen Roten Faden auf. Dafür laden sie die Betrachterin und den Betrachter ein, in die versteckte, kaum sichtbare Welt der Metaphern einzutauchen.
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