Harshani. Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln
Carmela Harshani Odoni
Mit einem Monat wurde Carmela Harshani Odoni von ihren Eltern in Sri Lanka adoptiert und kam in die Schweiz. Zwei Jahre später bekam sie eine Schwester, auch aus Sri Lanka. Sie wuchsen wohl behütet in Rothenburg (LU) auf, mit dem Wissen anders zu sein.
Die Adoption, die leiblichen Eltern, interessierten Carmela Harshani Odoni bis anhin nicht. Sie wollte sein wie alle anderen. Doch mit dem Älterwerden, mit dem Sich-Selber-Finden, tauchten die Fragen auf: Wie waren wohl ihre Mutter und ihr Vater? Warum haben sie sie zur Adoption frei gegeben? Wie leben die Menschen dort? So vereinbarte sie einen Termin auf der Sri Lankischen Botschaft in Genf, um sich über mögliche Wege der Suche zu informieren. Bei ihren Papieren fand man auf der Rückseite eine Adresse in Colombo.
Es begann gut. Sie fand Kontakt zu einheimischen Familien und lernte deren Alltag kennen. Sie erlebte Hilfsbereitschaft, ein friedliches Zusammenleben der Singhalesen und der Tamilen, mit Buddhisten, Muslimen, Hindus und Christen. Auch das Treffen bei der besagten Adresse liess Hoffnung aufkommen. Eine Frau namens Galappathi versprach Unterstützung bei der Suche.
Bei ihrer zweiten Reise überschlugen sich dann die Ereignisse. Angefangen mit dem Tsunami, welcher Sri Lanka überschwemmte, als Carmela Harshani Odoni ankam. Weiter erfuhr sie kurz nach der Ankunft von Frau Galappathi, dass sie angeblich ihre Mutter gefunden hätte… Das war aber das letzte Mal, dass sie diese Frau zu Gesicht bekam. Carmela Harshani Odoni durchlebte extreme Hochgefühle wie herbe Enttäuschungen. Wollte diese Frau sie auf eine falsche Fährte locken? Wusste sie mehr über ihre leibliche Mutter als sie zugab? Oder handelte es sich sogar um eine ihrer Töchter? Es bleiben viele Fragen ohne Antworten.