Plain Air
Jon Naiman
Die Serie «Plain Air» von Jon Naiman zeigt Maler, die draussen unter freiem Himmel arbeiten. Sie sind mit den Gebrauchsgegenständen ihres Metiers ausgerüstet: Leinwand, Staffelei, Pinsel, Farbe, etc., aber auch mit Kleidern, Hut, Getränken, Stereoanlage und anderen Objekten dieser Art. Sie stehen ihrer Staffelei gegenüber und kümmern sich – konzentriert auf ihre Aufgabe – nicht um das aufmerksame Auge des Fotoapparats. Sie werden vom Akt des Malens völlig eingenommen, wobei sie auf ihre persönliche, verarbeitende Art auf die physische Landschaft reagieren, die sie umgibt. Diese Beschreibungen von Malern im Freien, im öffentlichen Raum, zeigen auch etwas, zu dem wir normalerweise keinen Zugang haben: den Künstler bei der Arbeit. Die Fotografien beinhalten den Künstler, den Arbeitsprozess am Kunstwerk, und mehrere zeigen auch die gegenwärtige Inspirationsquelle für das Kunstwerk.
Die von Jon Naiman kontaktierten Maler von «Plain Air», die er an den präzisen Orten ihres Schaffens während dieses Schaffens fotografierte, gehen in die Stadt, platzieren sich im öffentlichen Raum. Sie verrichten dabei nicht nur ihre Arbeit. In der Rolle des «Künstlers» sind sie selbst Spektakel und Performance. Naimans Serie verdeutlicht diese Gleichzeitigkeit des Tuns und Seins, des Agierens und Repräsentierens.
Jon Naiman, Hélène Joye-Cagnard